Selfis und mehr:
aus dem Foto- und Filmprojekt der Klassen 4a, 4b und 4c mit dem Fotografen Rainer Scholz
Bevor wir uns mit den ersten bewegten Bildern und dem eigenen kleinen ersten Film beschäftigten, haben wir einen kleinen Ausflug in die Malerei unternommen. Porträts gab es hier schon lange Zeit vor unseren heutigen Selfis, natürlich keine Filme, die man eben ins Netz hoch lädt. Das Medium Malerei zeigte uns genau, wessen Abbild wichtig war, wer sich porträtieren ließ.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns vor allem Kinderbilder in der Kunst zwischen dem Mittelalter und der Zeit um 1850 angeschaut. Dann war klar, dass es zunächst Heiligen- und Fürstenporträts gab. Aber das änderte sich: Um das Jahr 1800 wurden Mädchen und Jungen in ihren Familien gezeigt, nicht als kleine Erwachsene, sondern als das, was sie waren: als Kinder.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts löste die Fotografie die Malerei als reine Porträtkunst immer mehr ab. Und über das Abbild als Zeugnis eines sozialen Status gelangte das Foto in die Kunst, in der es künstlerisch verfremdet werden konnte, bis hin zu Fotoretuschen und digitalen Tricks in den heutigen Tagen. Herr Scholz konnte uns so einiges an Kniffen zeigen.
In diesem Zusammenhang haben die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Porträts künstlerisch verändert. Entweder wurden sie koloriert (Hinweis auf A. Warhol) oder ganz fantasievoll umgestaltet. Auf jeden Fall war das Ergebnis überraschend! Interessant war auch der Vergleich zwischen gemalten Kunstporträts, die mehrere Perspektiven in einem Bild zeigen (Hinweis auf P. Picasso) und Möglichkeiten der Doppelbelichtung in der Fotografie. Bei dieser Unterrichtseinheit mussten die Schüler schon sehr abstrakt denken und malen. Das war sehr schwierig, aber ist wirklich großartig gelungen!
Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Landesförderprogramms ‚Kultur und Schule‘