Leistungskonzept für das Fach Deutsch

 

Um Leistung herauszufordern, ist es wichtig, dass die SchülerInnen mit Freude lernen. Durch Ermutigung, Anerkennung und Bestätigung kann Motivation geweckt und gesteigert werden.

Dafür ist es wichtig, dass den Kindern klar ist, was, warum und wofür sie leisten. Durch Reihentransparenzen, durch Themen aus ihrer Lebenswirklichkeit wird dieses berücksichtigt und versucht, möglichst die Interessen der Kinder bei der Reihenplanung mit zu berücksichtigen.

Um Eintönigkeit zu vermeiden ist es wichtig, dass die Kinder neben reproduktiven Leistungen vor allem zu Produktivität, konfliktlösendem Denken und zur Kreativität angeregt werden. ( z. B.: Erkennen von Strukturen in Gedichten, Übertragen auf eigene Gedichte).

Grundsätzlich ist es jedoch wichtig, dass Leistungen den individuellen Lernmöglichkeiten der Kinder angepasst werden (s. Differenzierung), denn nur so lässt sich „Frust“ vermeiden und Motivation erhalten.

Neben den inhaltlichen Leistungsaspekten ist die Herausforderung sozialer Kompetenzen ebenfalls wichtig. Durch unterschiedliche Sozialformen wie Partner-, Gruppenarbeit oder auch Freiarbeit, Wochenplan (ab Klasse 3) werden die SchülerInnen zum einen motiviert und zum anderen wird das soziale Lernen gefördert und gefordert.

Zu Beginn der Schuleingangphase liegt der inhaltliche Schwerpunkt bei uns auf dem Buchstabenhaus als zentrales methodisches Instrument zum Schreiben und Lesen lernen. Das Buchstabenhaus wird ganzheitlich eingeführt und soll die SchülerInnen zum freien Schreiben anregen. In dieser Phase werden Geschichtenhefte eingeführt, in denen die SchülerInnen z. B. vom Wochenende, einem Ausflug, Paten, den Ferien oder dem Theaterbesuch erzählen können. Auf der ersten Klassenpflegschaftssitzung ermutigen wir auch die Eltern, das freie Schreiben zu Hause zu fördern z. B. kleine Notizen, Einkaufszettel von den Kindern schreiben zu lassen. Nach der Einführung des Buchstabenhauses folgt das Arbeiten mit dem Buchstabenordner. Hier wird den SchülerInnen eine vertiefende Behandlung der einzelnen Buchstaben wöchentlich rhythmisiert ermöglicht. Nach einer kurzen Eingewöhnung ermöglichen wir es auch teilweise unseren SchülerInnen den Buchstabenordner selbstständig in beliebiger Reihenfolge zu bearbeiten. Parallel zum Buchstabenordner arbeiten die SchülerInnen mit dem Arbeitsheft und dem Erstlesebuch aus der Tinto-Reihe als weitere zentrale Medien zum Schriftspracherwerb.

In Klasse 2, 3 und 4 liegt der Schwerpunkt auf dem Tinto Basisbuch Sprache und Lesen als zentrales Medium, da es alle Lernbereiche des Deutschunterrichts abdeckt. Die Kapitelauftaktseiten sollen die SchülerInnen neugierig machen und z. B. Vorwissen aktivieren, Handlungsanregungen geben, Sprech- und Schreibanlässe bieten und zur Wortschatzarbeit anregen. Differenzierungsangebote zu den einzelnen Lernbereichen fördern und fordern alle SchülerInnen. Auf den „Gewusst wie“ Seiten werden den Kindern Arbeitstechniken vermittelt, die ihnen das selbstständige Üben und Lernen und das Überprüfen eigener Texte ermöglichen, z. B. zur Rechtschreibung „Strategien trainieren“. Als weiteres Unterrichtsangebot wird ab Klasse 1 mindestens ein Bilderbuch und ab Klasse 3 mindestens eine Ganzschrift pro Schuljahr eingeführt.

 

Im Fach Deutsch werden eine Vielzahl an Kriterien zur Erfassung von Leistung herangezogen. Hierzu zählen  die in den Richtlinien und Lehrplänen für das Fach Deutsch geforderten Kompetenzen, schuleigene Arbeitspläne, aber auch alle anderen vom Schüler erbrachten Leistungen wie soziale Aspekte (Gruppenarbeit) und das eigenorganisierte Lernen. Diese Methoden sind z. B. Werkstattarbeit, Gruppenarbeit,  Lernen an Stationen, aber auch die Fähigkeit, selbstständig Lösungshilfen zu nutzen, Fehler aufzufinden und selbstständig zu korrigieren.

Zu den verbindlichen Kompetenzen zählen der Bereich Sprechen und Zuhören, Rechtschreibung, Schreiben, Sprache untersuchen, Lesen und Lernzielkontrollen. Die Bewertung der einzelnen Bereiche wird durch das Team genau besprochen und gemeinsam festgelegt und auf den Unterrichtsinhalt abgestimmt. 

 

Fachbezogene Bewertungskriterien:

Sprechen und Zuhören
Die Ausdrucks- und Darstellungsfähigkeit der SchülerInnen und ihre situations- und rollenangemessene Kommunikation.

  • gezieltes  Rückfragen
  • diskutieren und Lösungen suchen
  • beachten von Gesprächsregeln
  • eigene Ideen und Meinungen
  • Orientierung an der Standardsprache
  • Verwendung von Fachbegriffen
  • Gelerntes zusammenfassen
  • Ausdruck in Texten
  • Mitarbeit 
  • szenisches Spielen und Darstellen

 

Rechtschreibung
(s. Beobachtungsbögen)

  • Verständliches Schreiben in Texten, Rechtschreibleistung
  • Schreibproben
  • Abschreibtechniken- Entwicklung der Abschreibstrategie
  • Umgang mit Rechtschreibregeln
  • Anwendung von Rechtschreibstrategien
  • Nachschlagen im Wörterbuch
  • Kontrolle und Korrektur, Überarbeitung eigener und fremder Texte

 

Schreiben
(s. Beobachtungsbögen) 

Die Fähigkeit der SchülerInnen, Texte in für sie schreibrelevanten Situationen zu verfassen, d. h. sie zu planen, zu schreiben und darüber zu beraten, zu überarbeiten und zu gestalten.

Allgemeines/Grundlagen:

  • Ideen und Einfälle
  • Verständlichkeit der Geschichte oder des Textes (Inhalt)
  • Verständlichkeit der Geschichte oder des Textes (Sprache, Satzbildung, Grammatik)

 

Aufgabenbezogene Kriterien:

  • Textsorte
  • Freies Schreiben
  • Angeleitetes Schreiben
  • Übungsschleife

 

Prozessbezogene Kriterien:

  • Beobachtungen zur Lernentwicklung
  • Individuelle Ausgangslage

 

Kriterien zur Überarbeitung:

  • Umgang mit Schreibhinweisen
  • Umgang mit Überarbeitungsverfahren

 

Sprache untersuchen
(s. Beobachtungsbögen) 

Die Fähigkeit der SchülerInnen, grundlegende Operationen an Wort und Satz durchzuführen und sich über Sprache zu verständigen.

  • Kennt und unterscheidet Wortarten
  • Verwendet grundlegende Fachbegriffe
  • Kennt Zeitstufen
  • Nutzt Sprachproben:Ergänzen, Weglassen, Umstellen, Ersetzen
  • Unterscheidet Satzarten
  • Kennt Satzglieder

 

Lesen
(s. Beobachtungsbögen) 

Das Verstehen von geschriebenen Texten sowie von gehörten und gesehenen Medienbeiträgen

  • Leseentwicklung vom Zusammenziehen einzelner Buchstaben bis hin zum Lesen mehrerer Wörter, Sätzen und kleinen Texten
  • Lesen mit Sinnentnahme
  • Verstehen von Anweisungen und Umsetzung
  • Informationsentnahme
  • Kennen und unterscheiden von Textsorten
  • Mündliche Stellungnahme zu Texten
  • Szenische Gestaltung von Texten
  • Mediennutzung

 

Für SchülerInnen ist eine Rückmeldung bzw. auch Würdigung ihrer Arbeiten sehr wichtig. Die Kinder haben eine Selbsteinschätzung die sie mit der Einschätzung des Lehrers und der ihrer Klassenkameraden abgleichen. 

 

Würdigungen von Arbeitsergebnissen: z. B.:

  • Klassenübergreifendes Vortragen von Texten
  • Ausstellung und Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse  aus einer Gruppenarbeit/Projektwoche
  • Sammeln von Geschichten in einem Geschichtenbuch
  • Dokumentation anhand von Lernspuren

 

Je nach Unterrichtsinhalt sieht eine Rückmeldung dann wie folgt aus:

  • direkte mündliche Rückmeldung durch den Lehrer
  • Rückmeldungen durch Reflexionsphasen
  • Rückmeldung durch die Gruppe (Würdigung)
  • Rückmeldebögen durch den Lehrer nach schriftlichen Arbeiten (Lernzielkontrollen, Werkstattarbeit, Mappen, Hausaufgaben, …)
  • Rückmeldung durch kleinere schriftliche Kommentare oder Stempel …

 

In Einzelgesprächen werden mit dem Schüler/der Schülerin ebenfalls persönliche kleinere Leistungsfortschritte  zurückgemeldet. 

 

Den Eltern wird auf Elternsprechtagen, in zusätzlich vereinbarten Terminen, durch Förderpläne und die Beobachtungsbögen ebenfalls eine Rückmeldung über die Leistungen ihrer Kinder gegeben.

 

In Klasse 1 werden Geschichtenhefte, Werkstattmappen, aber auch spezielle Arbeitsblätter (z. B. Schreibprobe, Weißes Blatt) oder Lernzielkontrollen und deren Rückmeldebögen im Hängeregister (Klassenraum) gesammelt. Ab Klasse 2 kommen zudem noch gezielte Lernzielkontrollen zu einzelnen Kapiteln des Basisbuches dazu. In Verbindung mit den Rückmeldebögen/Beobachtungsbögen und dazugehörigen Förderplänen entstehen so übersichtliche Dokumentationen der Leistungen.

 

Als Grundlage zur Beurteilung einer Leistung in den einzelnen Teilbereichen des Faches Deutsch dienen die Rückmeldebögen und andere Beobachtungen (siehe „Leistung erfassen“). Im Team beraten die KollegInnen eines Jahrgangs über die Abstufungen der Leistungen. Diese Abstufungen finden sich dann adäquat beschrieben in den Berichtzeugnissen der Schuleingangsphase. Eine Benotung findet noch nicht statt.

Ab Klasse 3 wird in Lernzielkontrollen nicht die Fehlerzahl, sondern nach einem Punktesystem bewertet, bei dem sich die Gesamtnote nach dem prozentualen Anteil der Fehler an der Gesamtpunktzahl errechnet. Dieses System erfolgt in Absprache mit dem gesamten Jahrgangsteam.

Zusätzlich fließt bei uns in die Beurteilung die mündliche Beteiligung, das selbstständige Arbeiten, die Anstrengungsbereitschaft, das sorgfältige Arbeiten mit ein.

  Klasse Unterrichtsprojekte
  1
  • Buchstabeneinführung (Stationentraining)
  • Ganzschrift (Leseplan): z. B. „Freunde” (Heinrich Heine)/„Tillie und die Mauer” (Leo Lionni)/„Ein Haufen Freunde” (Kerstin Schoene)
  2
  • Lernwörtertraining
  • Nomen
  • Wir werden Wörterdetektive (Werkstatt)
  • Ganzschrift (Leseplan): z. B. „Die Olchis und das Piratenschiff” (Erhard Dietl)
  3
  • Ganzschrift (Leseplan): z. B. „Das Vamperl” (Renate Welsh)
  • Umgang mit dem Wörterbuch
  • Rezepte schreiben
  • Personenbeschreibung
  4
  • Märchen (Leseplan/Weiterschreiben)
  • Wir werden Lesedetektive